Eutin. In der Kreisverwaltung Ostholstein wird jetzt mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme erzeugt. Mit der Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes im Jahr 2009 wurde der Einsatz eines BHKW rentabel, erklärte Landrat Reinhard Sager heute (14. April) gegenüber Pressevertretern. Mit dem BHKW spare der Kreis nicht nur Energiekosten, sondern gehe auch den Weg seines erfolgreichen Energiemanagements konsequent weiter. Für das BHKW mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 111.400 Euro konnten Fördermittel aus dem Konjunkturpaket 2 eingeworben werden. So habe der Bund das BHKW mit 83.550 Euro und das Land mit 13.925 Euro bezuschusst. Der Anteil des Kreises beträgt 13.925 Euro.
Die neue Anlage besteht aus zwei Modulen mit je 15,4 Kilowatt elektrischer Leistung mit einem 1.500 Liter Pufferspeicher sowie die notwendige Integration in die bestehende Gebäudetechnik. Der Strombezug des Kreisverwaltungsgebäudes wird durch die Stromerzeugung mittels BHKW laut Prognose von rund 400.000 Kilowattstunden pro Jahr um rund 140.000 auf 260.000 Kilowattstunden pro Jahr (entspricht 35 Prozent Stromeinsparung) sinken.
Die Vorteile des BHKW liegen in einem höheren Wirkungsgrad, weil die Abwärme der Stromerzeugung nun direkt am Ort der Entstehung genutzt werden kann. Somit ist der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung mittels des neuen BHKW mit rund 90 Prozent deutlich höher als bei einem konventionellen Großkraftwerk mit rund 40 Prozent.
Seit 1982 betreibt der Kreis Ostholstein für seine Immobilien mit einer Energiebezugsfläche von zur Zeit 69.800 Quadratmetern ein kommunales Energiemanagement. Das im Jahre 2000 von dem zuständigem Mitarbeiter Wilfried Kober eingeführte EDV-gestützte Energiecontrolling zur systematischen Schwachstellenanalyse mittels Energiekennwert hat sich bewährt. Für die Investitionsplanung von Optimierungsmaßnahmen sowie von notwendigen Sanierungsmaßnahmen zur Instandsetzung ist das Energiecontrolling ein wirksames Steuerungsinstrument. Dadurch ist jederzeit eine Übersicht über alle wichtigen objektspezifischen Rahmenbedingungen möglich. Hierdurch können gezielter Entscheidungen getroffen und Prioritäten gesetzt werden. Landrat Sager: „So wurde beispielsweise bei der ökologischen und ökonomischen Optimierung des geplanten BHKW auf bereits im Jahre 2007 erstellte sogenannte Lastgangkurven des Stromverbrauches zurückgegriffen.“
Kreisverwaltung Ostholstein