Jeder fünfte Arbeitnehmer wird von seinen Kollegen im Stich gelassen Schwächen werden nicht zugelassen und kollegiale Unterstützung bleibt aus

Hilfsbereitschaft und Teamarbeit klingen in der Theorie einfach und gut, doch die Realität sieht anders aus. Jeder fünfte Arbeitnehmer erfährt an seinem Arbeitsplatz in Deutschland keine soziale Unterstützung. Am wenigsten wird sich in den Wirtschaftszweigen Energiewirtschaft, Großhandel und Finanzwirtschaft geholfen.

Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung der Beratungsgesellschaft ServiceValue, für die knapp 2.000 Arbeitnehmerurteile aus 12 Wirtschaftszweigen eingeholt wurden.

 

Bei zunehmender Arbeitsbelastung und steigendem Leistungsdruck wird ein Fehlverhalten einzelner Teammitglieder immer weniger toleriert. Nicht selten wird das vermeintlich schwächste Glied der Kette dann als Sündenbock isoliert, gemobbt und im Stich gelassen. In der Energiewirtschaft ist der Mangel an sozialer Unterstützung am ~ gravierendsten.

 

Rang Wirtschaftszweig Keine Team-Unterstützung(in %)

 

1 Energiewirtschaft 28

2 Großhandel 24

3 Finanzwirtschaft 23

4 IT, Medien und Telekommunikation 22

5 Handwerk 21

6 Gesundheits- und Sozialwesen 20

7 Industrie 19

8 Beratung 19

9 Einzelhandel 19

10 Gastgewerbe 14

11 Verkehrswesen 14

12 Öffentlicher Dienst 13

 

(Ergebnisse gerundet)

 

Fast jeder zweite Arbeitnehmer in der Energiewirtschaft (46,9 %) bestätigt zudem, dass es in seinem Arbeitsbereich häufig Spannungen unter den Kollegen gibt. Einen höheren Wert zeigt nur noch das Gesundheits- und Sozialwesen mit 47,4 % auf.

 

„Ein Arbeitsteam ist keine Selbsthilfegruppe“, kommentiert Nienke van der Veen, Beraterin bei der ServiceValue GmbH, „dennoch sollten einfache Regeln des Mit- und Füreinander beachtet und gefördert werden.“

 

Ein ehrlicher Umgang zwischen den Arbeitnehmern wäre ein guter Anfang. Hier liegen Gastgewerbe und Einzelhandel relativ weit vorn – vielleicht aber auch nur, weil der Leidensdruck bei allen ausführenden Kräften gleichermaßen ist?

 

ServiceValue GmbH