KIEL. Nach einem neuen Brandereignis in einem Sonderabfallzwischenlager in Lübeck gestern (31. März) werden die Sicherheitsauflagen nochmals gutachterlich überprüft. Das hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume angeordnet. Ferner ist als weitere Vorsorgemaßnahme die Häufigkeit der Kontrollgänge mit Wärmebildkameras in der zudem mit automatischen Brandmeldeeinrichtungen ausgestatteten Lagerhalle auf alle 15 Minuten herauf gesetzt worden. In Lübeck befinden sich ca. noch 125 Tonnen ukrainischer Abfälle aus der Landwirtschaft, die in der Sonderabfallverbrennungsanlage SAVA in Brunsbüttel umweltgerecht entsorgt werden sollen.
Das gestrige Ereignis ist der zweite Brand durch Selbstentzündung in Lübeck. Er konnte wie auch im ersten Fall, am 9. Januar, rasch gelöscht werden. Unverzüglich nach dem ersten Brandereignis war ein Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben worden, um die sichere Lagerung der Fässer im Lübecker Lager überprüfen zu lassen. Die Begutachtung erfolgte dabei unter der Voraussetzung, dass in einigen Fässern Stoffe enthalten sein können, die sich selbst entzünden. Die vom Gutachter empfohlenen Maßnahmen werden von Remondis umgesetzt. Eine unmittelbare Gefahr für Menschen und Umwelt bestand nach aktuellen Erkenntnissen wiederum nicht.
Das neuerliche Brandereignis wird von einem Gutachter untersucht, um gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz und zur Gewährleistung der Sicherheit zu veranlassen. Die Abfälle sollen zudem so bald als möglich zur SAVA zur Entsorgung transportiert werden. Dies setzt allerdings voraus, dass dort eine hinreichende Lagerkapazität vorhanden ist.
Neue Untersuchungen hinsichtlich der Zusammensetzung der Abfälle laufen. Außerdem muss auf Anordnung der Behörden jedes einzelne Fass untersucht werden, bevor die Fässer von Lübeck zur Verbrennung nach Brunsbüttel gebracht werden.
Im Dezember 2010 und Januar 2011 waren insgesamt 1.366 Tonnen pulverförmige Abfälle aus der Ukraine nach Brunsbüttel und Lübeck verbracht worden.
In Brunsbüttel konnte die Abfallmenge auf inzwischen ca. 556 Tonnen reduziert werden, davon 180 Tonnen im genehmigten Lagerbereich sowie weitere 376 Tonnen auf technisch geeigneten, formal für die Lagerung aber nicht genehmigten Flächen.
Die Verantwortlichen haben weiterhin alle aktuell notwendigen vorbeugenden Maßnahmen für die Sicherheit und zum Schutz von Menschen und Umwelt getroffen.
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, 24106 Kiel