Im Laufe des gestrigen Tages ereigneten sich
insgesamt acht angezeigte Betrugsversuche. In allen Fällen gaben sich
die Täter als Enkel oder nahe Verwandte aus.
Drei Taten ereigneten sich in den Kieler Stadtteilen Wik, Russee
und Wellingdorf, in Honigsee und Laboe im Kreis Plön, zwei weitere in
Flintbek im Kreis Rendsburg/Eckernförde und in Lindau bei Gettorf.
In allen acht Fällen erzählte eine männliche Person am Telefon von
einem Immobilienkauf und einer daraus resultierenden finanziellen
Notlage. Um diese bewältigen zu können, würde Bargeld in
fünfstelliger Höhe benötigt.
Alle Angerufenen durchschauten die Masche und informierten
umgehend die Polizei, sodass es glücklicherweise zu keinen
finanziellen Schäden kam. Trotz sofort eingeleiteter polizeilicher
Maßnahmen konnte der Täter jeweils nicht ermittelt werden.
Leider gelingt es Betrügern allerorts immer wieder, vor allem
ältere Menschen dazu zu bringen, ihnen vertrauensvoll hohe
Bargeldbeträge auszuhändigen. Die Täter gaukeln den Geschädigten am
Telefon vor, mit ihnen verwandt zu sein und schaffen es durch
geschickte und souveräne Gesprächsführung, den Opfern persönliche
Daten zu entlocken. Diese Taktik führt so weit, dass die Betroffenen
tatsächlich glauben, einen Enkel am Apparat zu haben, der sich in
einer finanziellen Notlage befindet und den sie bereit sind, im
Rahmen ihrer Mittel zu unterstützen.
Die Abholung des vereinbarten Geldbetrages erfolgt dann meist
durch eine angeblich vertraute Person des vermeintlichen Enkels.
Vielfach gehen die Opfer vor der Übergabe noch zur Bank, um die
betreffende Summe von ihrem Konto abzuheben.
Nach dem Betrug leiden die Opfer meist erheblich und fühlen sich
selbst schuldig. Viele Taten werden der Polizei leider nicht bekannt,
da sie aus Scham nicht angezeigt werden.
Wer Beobachtungen oder Erfahrungen dieser Art gemacht hat und
diese noch nicht zur Anzeige gebracht hat, sollte sich bei der Kieler
Kripo unter 0431 / 160-3333 oder dem Polizeiruf 110 melden.
Polizeidirektion Kiel