Die Reaktorkatastrophe in Japan hat viele Deutsche zum Umdenken gebracht: Die Gefahr, die von der Atomkraft ausgeht, ist zu groß. Auch sind Ängste beim Verbraucher entstanden, dass aus Asien importierte Rohstoffe mit Strahlung belastet sein könnten. Intensive Kontrollen und die Verwendung von Rohstoffen aus eigenem Anbau in Europa beugen dem vor.
Neukirchen-Vluyn – Das verheerende Reaktorunglück in Japan hat vor allem eines gezeigt: Der Mensch hat die von der Atomkraft ausgehenden Gefahren längst nicht im Griff. Die Angst vor radioaktiver Strahlung ist unter der Bevölkerung sehr groß. Viele Verbraucher sind besorgt und fragen sich, ob aus Japan importierte Lebensmittel sicher sind. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gab diesbezüglich Entwarnung: Die Exporte aus Japan seien hauptsächlich auf Spezialitäten beschränkt, derzeit gebe es keine Erkenntnisse darüber, dass sich radioaktiv belastete Lebensmittel aus Japan in Deutschland oder auf dem Weg in die Europäische Union befinde.
„Nicht nur japanische Ware, sondern Rohstoffe aus dem gesamten asiatischen Raum stehen derzeit im Blickpunkt des öffentlichen Interesses“, meint Werner Arts, Geschäftsführer der agaSAAT GmbH. „Daher untersuchen wir Importe aus Asien und Amerika intensiv auf Strahlenbelastungen.“ Alle neu verladenen Container aus den angrenzenden Ländern werden mit einem Geigerzähler auf mögliche Strahlung kontrolliert. Ferner werden im Unternehmen gesondert Proben entnommen, die zur weiteren Untersuchung in ein akkreditiertes Labor gegeben werden.
Um Problemen mit belasteter Importware von vornherein aus dem Weg zu gehen, setzt das niederrheinische Unternehmen verstärkt auf europäische Importe sowie auf den eigenen nachhaltigen Anbau der Saaten. „Nur durch strenge Kontrollen können wir die beste Qualität erreichen und gewährleisten.“
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Verwendung europäischer Ware ist der Wegfall weiter Transportwege. Denn Importe aus Asien sind teilweise bis zu vier Wochen auf See, ehe sie in die weitere Verarbeitung gelangen. „Durch den europäischen Anbau wird der CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Das ist gut für die Umwelt und gut für den Verbraucher“, findet Arts. „Durch die nachhaltige Produktion werden wir unserer sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht.“
„Der Verbraucher sollte sich beim Kauf genau informieren, woher die Produkte stammen, die auf seinem Teller landen“, empfiehlt der Geschäftsführer. Ist dies nicht angegeben, sollte die Ware einfach nicht gekauft werden. „Der sicherste Weg ist, nach Möglichkeit auf regional angebaute Produkte zurückzugreifen. Dies fördert auch eine gesunde Ernährung.“
agaSAAT GmbH