Bei Menschen wirkt Knoblauch antibakteriell und soll durch seine positive Wirkung auf Blut und Blutgefäße vor Infarkt und Thrombose schützen. Für Tiere hingegen kann er giftig sein: Wie Zwiebeln und Lauch gehört Knoblauch zur Gruppe der Allium-Gewächse; sie enthalten Schwefelverbindungen, die bei Hunden, Katzen oder Pferden die roten Blutkörperchen zerstören. Durch biochemische Vorgänge bilden sich in ihnen sogenannte Heinz-Körper, die zum Zerfall der Blutkörperchen führen.
Nach dem Genuss größerer Mengen Knoblauchs zeigen Tiere schwerste Vergiftungsanzeichen: Erbrechen, Durchfall, blasse blutarme Schleimhäute, einen schwachen Puls, Herzrasen, Schweratmigkeit und Blut im Urin. Für einen Hund können bereits fünf Gramm Knoblauch, bzw. 1,25 Milliliter Knoblauchextrakt pro Kilogramm Körpergewicht schwer toxisch wirken, wenn beides über mehrere Tage eingenommen wird. Beim Verdacht auf eine Knoblauchvergiftung ist sofort der Tierarzt aufsuchen.
„Leider sind für Hunde und Katzen immer noch Futter, Leckerlis oder Futterergänzungen mit Knoblauch im Handel“, sagt Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN. Auch die Bundestierärztekammer erklärt, es sei ein weit verbreiteter Mythos, dass die Fütterung von Knoblauch gegen Wurmbefall helfe und warnt insbesondere vor frei verkäuflichen Tierarzneimitteln, bei denen eine versehentliche Überdosierung zur Blutarmut führen kann.
Birgitt Thiesmann rät: „Auch wenn sehr geringe Mengen wenig schaden, ist es am sichersten, wenn unsere Vierbeiner kein Knoblauch zu sich nehmen, denn eine positive Wirkung wurde bisher nicht nachgewiesen.“
VIER PFOTEN