Im Jahr 2009 traten junge Menschen später in den Arbeitsmarkt ein als noch 1999 – dafür verblieben sie länger in Bildung und Ausbildung. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) macht sich der späte Erwerbseintritt besonders bei den 20- bis 24-Jährigen bemerkbar: waren 2009 insgesamt 36,8% in dieser Altersgruppe erwerbstätig, traf dies zehn Jahre zuvor noch auf 44,2% zu. Fast die Hälfte (47,9%) der 20- bis 24-Jährigen befand sich 2009 in Bildung oder Ausbildung, 1999 war es nur gut ein Drittel (36,9%).
Zu dieser Entwicklung tragen mehrere Faktoren bei: junge Menschen studieren häufiger, absolvieren vermehrt eine rein schulische Berufsbildung oder beginnen eine duale Ausbildung in einem etwas höheren Alter.
Gegenüber 1999 stieg die Erwerbslosigkeit junger Menschen leicht an. Lag der Anteil Erwerbsloser bei den 20- bis 24-Jährigen damals noch bei 6,1%, kam er 2009 auf 6,9%. Hier müssen allerdings die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitmarkt im Jahr 2009 bedacht werden, so dass sich aus dieser Entwicklung keine Hinweise auf einen problematischeren Übergang junger Menschen in den Arbeitsmarkt ableiten lassen.
Allerdings fand der Einstieg junger Menschen in den Arbeitsmarkt 2009 häufiger über befristete Beschäftigung statt als noch zehn Jahre zuvor. Von den 20-bis 24-jährigen Erwerbstätigen befanden sich 24,7% in einem solchen Beschäftigungsverhältnis und von den 25- bis 29-Jährigen 15,8%. 1999 hatten die Anteile noch bei 17,2% beziehungsweise 10,3% gelegen. Bei den älteren Erwerbstätigen von 35 bis 64 Jahren lag der Anteil 2009 nahezu unverändert bei knapp 5%.
Datenbasis dieser Ergebnisse ist die Arbeitskräfteerhebung, die in allen Staaten der Europäischen Union durchgeführt wird und in Deutschland in den Mikrozensus integriert ist. Untersucht wurde die Bildungs- und Erwerbsbeteiligung junger Menschen im Alter von 15 bis 34 Jahren. Anteilsangaben zur Bildungsbeteiligung, zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen beziehen sich jeweils auf einen gesamten Jahrgang. Der Erwerbslosenanteil entspricht somit nicht der Erwerbslosenquote – diese bezieht sich auf die Erwerbspersonen. Der Anteil befristet Beschäftigter bezieht sich auf die Erwerbstätigen.
Statistisches Bundesamt