Ein bewaffneter Mann steht in dringendem
Verdacht gestern Abend in einer Videothek in der Paul von Schönaich-
Straße die Angestellte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu
haben. Der 30- jährige Tatverdächtige aus Reinfeld betrat gegen 21.00
Uhr die Videothek in der Paul von Schönaich- Straße und bedrohte dort
die 18- jährige Angestellte mit einem Messer. Sie war zu der Zeitallein in dem Laden. Der 30- jährige schloss die Eingangstür von
innen ab und zog sich mit der jungen Frau in den hinteren Bereich des
Geschäfts zurück, wo er sich an ihr verging. Gegen 21.15 Uhr erschien
vor der Videothek ein 16- jähriger Zeuge und wunderte sich, dass die
Tür verschlossen war und auf Klingeln und Klopfen niemand reagierte.
In diesem Moment zeigte sich der Tatverdächtige kurz an einer Tür im
hinteren Ladenbereich und zog sich sofort wieder zurück. Der 16-
jährige erkannte, dass der 30- jährige ein Messer in der Hand hielt
und rief sofort per Handy über 110 die Polizei an. Der Tatverdächtige
verschwand wieder in den hinteren Bereich und war von außen nicht
mehr zu sehen. Kurz darauf erschienen Polizei und Feuerwehr. Um
hinein zu gelangen, schlugen sie die Scheibe der Eingangstür ein. Dem
Opfer gelang es jetzt, sich in dem günstigen Moment zu befreien, nach
vorn in den Verkaufsraum zu fliehen und durch die eingeschlagene
Scheibe nach draußen ins Freie zu klettern. Sie wurde dort in die
Obhut der Polizei und der Rettungskräfte genommen und erstversorgt.
Der 30- jährige verbarrikadierte sich, nachdem die 18- jährige
geflohen war, im hinteren Bereich des Geschäfts. Das
Spezialeinsatzkommando rückte mit einem Diensthund an. Die
Spezialkräfte drangen gewaltsam zu dem 30- jährigen vor und nahmen
ihn vorläufig fest. Bei der Festnahme zog sich der Tatverdächtige
Beinverletzungen zu, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Derzeit befindet er sich noch in der Klinik. Er ist bereits
polizeilich (Trunkenheit im Verkehr, nicht wegen einer
Sexualstraftat) in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen der
Kriminalpolizei in Bad Oldesloe dauern derzeit noch an.
Polizeidirektion Ratzeburg