Motorschäden durch den Biosprit E10 werden nach Einschätzung des ADAC an den Verbrauchern hängen bleiben. „Den Schaden trägt der Autofahrer“, sagte Maximilian Maurer vom ADAC dem Berliner „Tagesspiegel“ . Zwar könne man den Hersteller in die Haftung nehmen, wenn das Modell auf der Unbedenklichkeitsliste der Deutschen Automobil Treuhand steht. Aber der Geschädigte müsse nachweisen, dass die zerstörte Dichtung oder der korrodierte Tank wirklich durch das E10 angerichtet worden ist. Das sei schwierig „Man muss lückenlos nachweisen, dass man immer richtig getankt hat“, warnt Maurer. Zudem müssen Autofahrer wegen der E10-Verunsicherung mit einem höheren Benzinpreis rechnen. Hintergrund ist, dass in vielen Raffinerien wegen der Kaufzurückhaltung Kosten entstehen – etwa für Lagerhaltung und Überstunden der Mitarbeiter. Die dürften letztlich auf die Autofahrer abgewälzt. Die Raffinerie PCK in Schwedt an der Oder zum Beispiel, die 85 Prozent der in Berlin verkauften Kraftstoffe produziert, teilte der Zeitung am Montag auf Anfrage mit, dass in den ersten März-Tagen nur etwa ein Viertel der bestellten und produzierten Menge E10 an die Tankstellen ausgeliefert wurde. Die Lager würden überquellen. Dafür sei das teuere Benzin Super Plus, das bisher nur sehr kleinen Marktanteil hatte, derzeit viermal so stark gefragt wie üblich.
Der Tagesspiegel