Ein vergrößerter Sicherheitsabstand und eine verringerte Geschwindigkeit sind im Winter eine echte Lebensversicherung. Bei Schnee und Eis auf der Straße kann sich der Bremsweg eines Autos gegenüber einer trockenen Fahrbahn nämlich leicht vervielfachen. Schwere Unfälle drohen. Darauf weisen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen ihrer Präventionskampagne „Risiko raus!“ hin.
Untersuchungen zeigen: Witterung und Untergrund haben große Auswirkungen auf den Bremsweg. Beträgt der reine Bremsweg bei 50 km/h je nach Qualität der Reifen etwa 10 bis 14 Meter auf trockener Straße, so muss man mit dem Vierfachen bei Schneeglätte rechnen. Bei Eis kann der Wagen rund 100 Meter rutschen. In allen drei Fällen muss jeweils noch die Reaktionszeit berücksichtigt werden, um den Anhalteweg zu berechnen. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen empfehlen daher allen Autofahrern, ihren Fahrstil immer an die Witterung anzupassen. Welf Stankowitz, Referatsleiter Fahrzeugtechnik beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat: „Wichtig sind im Winter vorausschauendes Fahren, eine reduzierte Fahrgeschwindigkeit und ein vergrößerter Abstand zum Vordermann. Nur so kann im Fall des Falles noch rechtzeitig reagiert werden.“
Im Winter unentbehrlich: Winterreifen. „Ihre Bremsleistung und Seitenführung auf Eis und Schnee sind aufgrund einer speziellen Gummimischung und eines Spezialprofils mit Lamellen den Sommerreifen überlegen“, sagt Dr. Klaus Ruff, stv. Präventionsleiter der BG Verkehr. Zu übermütig dürfe man aber nicht sein, „denn der Bremsweg ist dennoch länger als im Sommer auf trockener Fahrbahn“. Wichtig ist auch die Profiltiefe: Sie sollte 4 mm nicht unterschreiten. Achten muss man auch auf die Qualität der Reifen. Die Reifentests zeigen erhebliche Unterschiede im Bremsverhalten auf Schnee. Winterreifen sind seit dem 4. Dezember 2010 auf winterlichen Straßen Pflicht. Wer jetzt noch ohne sie unterwegs ist, riskiert Bußgelder.
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)