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Blinde fordern Schutz vor „Flüsterautos“

Wenn Angelina Jolie, Brad Pitt und ihre prominenten Schauspiel-Kollegen im Februar zur Oskar-Verleihung anrücken, gehört es schon fast zum guten Ton, lautlos vorzufahren. Hybrid-Autos verfügen über ein zusätzliches elektrisches Antriebssystem, das nicht nur den Benzinverbrauch senkt, sondern bei niedriger Geschwindigkeit auch kaum zu hören ist. Die „Hybrids“ sind so zum Ausdruck einer ökologischen Lebensweise und zur großen Hoffnung der Automobilindustrie geworden.

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Allerdings gibt es eine Gruppe, die mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen ein Problem hat. Blinde und sehbehinderte Menschen sind darauf angewiesen, ein herannahendes Auto zu hören, wenn sie sich selbstständig im Straßenverkehr bewegen möchten. Die Sicherheitsrisiken geräuschloser Autos betreffen auch eine Vielzahl von anderen Fußgängern, beispielsweise kleine Kinder und viele ältere Menschen.

 

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) Vertreter der Fahrzeugindustrie und diverser Forschungsprojekte zu einem Workshop am 25. und 26. Januar in Berlin eingeladen. „Wir wollen gemeinsam Standards erarbeiten, damit sich zukünftig auch blinde und sehbehinderte Menschen uneingeschränkt über elektrisch betriebene Fahrzeuge freuen können“, erläutert DBSV-Präsidentin Renate Reymann.

 

In den Vereinigten Staaten ist man übrigens schon weiter: Am 4. Januar unterschrieb US-Präsident Barack Obama den Pedestrian Safety Enhancement Act. Mit dem Gesetz wird das US-Verkehrsministerium angewiesen, innerhalb von 18 Monaten Vorgaben für ein „Mindestgeräusch“ zu erarbeiten.

 

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)