Im Vorfeld des Referendums in Südsudan mahnt Caritas international die Konfliktparteien zu Besonnenheit und Toleranz. Gleichzeitig bereitet sich das Hilfswerk der deutschen Caritas auf mögliche neue Konflikte und damit verbundene Vertreibungen vor. Caritas hilft Rückkehrern und Vertriebenen und engagiert sich langfristig mit Ernährungs- und Bildungsprogrammen.
Am 9. Januar 2011 werden die Menschen im Südsudan in einem Referendum entscheiden, ob der Süden von der bisherigen Zentralregierung des Präsidenten al-Bashirs in Khartum politisch unabhängig werden soll. Bereits im Vorfeld der Abstimmung sind viele Südsudanesen, die während des 2. Bürgerkriegs (1983 bis 2005) in den Norden geflohen sind, in ihre Heimat zurückgekehrt. Caritas international unterstützt die Rückkehrer mit Starthilfen und stellt Notunterkünfte bereit.
Noch ist offen, ob der Norden eine mögliche Abspaltung des Südsudan akzeptieren würde, zumal strittig ist, wie künftig die Einnahmen aus dem Verkauf der zum Großteil im Süden lagernden Erdölvorkommen verteilt werden. Auch im Falle einer friedli-chen Teilung des Landes drohen neue Konflikte. „Die Menschen im Südsudan haben keinerlei Erfahrungen in Demokratie und Mitbestimmung“, sagt Hiiboro Kussala, Bischof der Diözese Tombura Yambio, mit der Caritas international eng kooperiert, „daher wird das Referendum allein die Probleme nicht lösen.“ Viele Menschen hätten überzogene und unrealistische Erwartungen an eine mögliche Unabhängigkeit, warnt der Bischof. „Wir wollen keine neuen Diktatoren, die die alten ersetzen, sondern brauchen jetzt Besonnenheit und Toleranz“, so Kussala weiter, „daher konzipieren wir die Projekte so, dass sie den Menschen materielle Hilfen bringen, aber auch die Demokratie und den gegenseitigen Respekt fördern.“
Bereits seit 1997 unterstützt Caritas international Notleidende im Südsudan. In den letzten vier Jahren hat sich Caritas vor allem in Hilfsprogrammen für Hungernde, Flüchtlinge und Vertriebene im Südsudan engagiert. Dazu gehören Soforthilfemaßnahmen, Starthilfen, Sicherung der Trinkwasserversorgung, Errichtung sanitärer An-lagen, Schul- und Ernährungsprogramme sowie berufliche Qualifizierungsmaßnahmen. Außerdem verteilt das Hilfswerk der deutschen Caritas Saatgut, Werkzeug und Düngemittel – Hilfsgüter, die den Familien ermöglichen sollen, sich wieder selbst zu versorgen.
Caritas international ruft zu Spenden mit dem Stichwort „Caritashilfen Sudan“ auf:
– Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank
für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, – online unter:
www.caritas-international.de
– Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl.
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international
4,83 EUR)
Caritas international