Dr. Nicole Knaack, Gesundheitsexpertin bei der TK: „Ein großer Teil der heutigen Zivilisationskrankheiten ist mit einer gesünderen Lebensweise vermeidbar. Die meisten Menschen wissen das auch, ändern ihren Lebensstil aber dennoch nicht, weil es an Motivation fehlt. Die Eigen-Motivation ist aber die wichtigste Voraussetzung, um langfristig – und vor allem nachhaltig – etwas zu ändern.“ Eine Bewegungsstudie des F.A.Z.-Instituts im Auftrag der TK zeigt, dass 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mangelnde Motivation als Hauptgrund sehen, warum sie sich nicht mehr bewegen. „Viele Menschen fühlen sich motiviert, und dennoch gelingt es ihnen nicht, das Vorgenommene auch in die Tat umzusetzen“, erklärt Knaack. „Es mangelt ihnen nicht an Motiven, sondern an Willenskraft, der so genannten Volition.“ Ohne diesen Willen kann ein Vorsatz nicht in die Tat umgesetzt werden, denn dann geht die Motivation schnell verloren, wenn sich der innere Schweinehund meldet.
Ob Motivation oder Volition – beides kann man lernen und trainieren. Und dafür hat die TK-Expertin einige Tipps parat: „Wichtig ist, dass man erst einmal seine eigenen Ziele definiert“, so Knaack. „Wer nur die Erwartungen anderer erfüllt, wird wenig erfolgreich sein.“ Die Ziele können individuell sehr verschieden sein. Frauen möchten oftmals abnehmen, um wieder in die Lieblings-Jeans zu passen, Raucher dem Glimmstengel entsagen, um besser Luft zu bekommen und Geld für andere schöne Sachen übrig zu haben, Patienten, die bereits an chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden, möchten mehr Lebensqualität. Auch ausgeglichener oder beweglicher zu werden, können Gesundheitsziele sein. Auch von Rückschlägen sollte man sich nicht zurückwerfen lassen. Reinhold Messner ist mehrfach wieder vom Berg gestiegen bis er seinen ersten Achttausender bezwungen hat. Damit aus guten Vorsätzen Gewohnheiten werden, empfiehlt die TK, die Ziele an den eigenen Interessen auszurichten. Wer nicht gern läuft, aus dem wird im Winter bei Kälte und Dunkelheit kaum ein Jogger. Aber vielleicht ist Badminton mit Freunden eine Alternative? Zudem sollte man sich Jokertage gönnen, an denen man das Training auch mal schwänzen darf. Auch Trainingsgruppen, Online-Coaches oder Smartphone-Applikationen, die Trainings- oder Abnehmerfolge dokumentieren, können unterstützen.
„Wichtig ist, die schwierige Anfangszeit durchzustehen, in der man sich an die neuen Spielregeln gewöhnt. Im Idealfall wird nach wenigen Wochen aus der Pflichtübung ein Bedürfnis. Bis dahin braucht man Willenskraft, um den inneren Schweinehund im Zaum zu halten“, erklärt Knaack. Und wenn man irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenkt, ob man sich überwindet oder nicht, dann ist man über den Berg.“
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