Silvesternacht in Hamburg – Polizei zieht Bilanz

Im Bereich St.Pauli und den Landungsbrücken haben bis zu 50.000

Personen den Jahreswechsel friedlich gefeiert. Die Hamburger Polizei

verzeichnete in der Neujahrsnacht weniger Einsätze als in den

Vorjahren.

In der Zeit von 22:00 Uhr bis 00:30 Uhr versammelten sich in der

Feldstraße rund 150 Teilnehmer zu einem Aufzug mit dem Tenor „Für

eine Welt ohne Knäste“. Die Teilnehmer begaben sich nach einer

Anfangskundgebung auf den vereinbarten Marschweg zum Holstenglacis.

Der Aufzug verlief friedlich und endete mit einer Schlusskundgebung

Bei den Kirchhöfen.

 

An den St.Pauli Landungsbrücken versammelten sich rund 15.000

Menschen zum Silvesterfeuerwerk. Die Veranstaltung verlief friedlich.

Anschließend feierten rund 40.000 Personen den Neujahrswechsel im

Vergnügungsviertel St.Pauli.

 

In der Neujahrsnacht kam es, verteilt über das gesamte

Stadtgebiet, zu mehreren erheblichen Sachbeschädigungen durch

Pyrotechnik an Fahrzeugen, Telefonzellen, Zigarettenautomaten und

Briefkästen. Dabei konnten in Hmb.-Rahlstedt fünf Tatverdächtige im

Alter zwischen 18 und 23 Jahren vorläufig festgenommen werden. Ihnen

wird vorgeworfen, in der Bargteheider Straße einen

Zigarettenautomaten gesprengt zu haben.

 

Besondere Vorkommnisse

 

Fall 1

 

Am Neujahrsmorgen um 00:30 Uhr erlitt eine 24-jährige Geschädigte

in der Helgoländer Allee, Hmb.-St.Pauli, eine Schussverletzung in der

Schulter. Sie meldete sich bei den vor Ort eingesetzten

Polizeibeamten, die umgehend einen Rettungswagen anforderten. Im

Krankenhaus stellten die Ärzte eine oberflächliche Schussverletzung

fest und entfernten ein Projektil kal. 9 mm. Dieses wurde

sichergestellt, ein Strafverfahren eingeleitet. Die Geschädigte

verblieb zur weiteren Beobachtung im Krankenhaus. Aufgrund der

Spurenlage ist nicht davon auszugehen, dass der Schuss gezielt

abgegeben wurde. Hinweise auf den Schützen nimmt das LKA unter Rufnr.

4286-56789 entgegen.

 

Fall 2

 

Am Neujahrsmorgen gegen 01:20 Uhr kam es in Hmb.-Steilshoop,

Schreyerring, zu einem versuchten Tötungsdelikt. Zwei Personengruppen

trafen hier im Treppenhaus aufeinander und gerieten aus bislang nicht

bekannten Gründen in eine Auseinandersetzung. Dabei stach ein noch

unbekannter Täter mehrmals auf einen 24-jährigen Geschädigten ein.

Das Opfer musste mit lebensbedrohlichen Oberkörperverletzungen in ein

Krankenhaus eingewiesen werden. Sein Zustand hat sich inzwischen

stabilisiert. Der 24-Jährige ist außer Lebensgefahr. Mehrere

Tatverdächtige konnten vorläufig festgenommen werden. Hinsichtlich

des versuchten Tötungsdeliktes konnte der Tatverdacht gegen sie

jedoch nicht erhärtet werden. Sie wurden nach erkennungsdienstlicher

Behandlung entlassen. Die Mordkommission hat die Ermittlungen

übernommen und zahlreiche Spuren sichergestellt. Der Tatortbereich

ist videoüberwacht. Die Aufnahmen werden derzeit ausgewertet.

Hinweise werden im LKA unter der Rufnummer 4286-56789 entgegen

genommen.

 

Fall 3

 

Ebenfalls am Neujahrsmorgen um 01:30 Uhr wurde im Bahnhof Veddel

ein 42-Jähriger von unbekannten Tätern niedergeschlagen und getreten.

Der Geschädigte erlitt nach Auskunft der behandelnden

Krankenhausärzte eine Schädelprellung und Hautabschürfungen. Er

schwebt nicht in Lebensgefahr. Die Ermittlungen führt die

Bundespolizei.

 

Fall 4

 

Am 1.1.2011 um 02:23 Uhr wurde die Polizei in die Luruper Chaussee

30, Hmb.-Bahrenfeld, zu einer angeblichen Schlägerei gerufen. Die

Beamten hatten jedoch vor Ort keine Feststellungen. Drei verdächtige

Personen, die sich offenbar vor den Beamten verstecken wollten,

wurden überprüft. Da aber kein Hinweis auf eine Straftat vorlag,

wurden sie nach Personalienfeststellung vor Ort entlassen. Eine halbe

Stunde später meldete eine Anruferin, dass an der Einmündung

Albert-Einstein-Ring/Max-Born-Straße eine bewusstlose männliche

Person liegt. Der 26-Jährige wies Kopfverletzungen auf und wurde mit

einem Notarzt in ein Krankenhaus transportiert. Nach Auskunft der

Ärzte erlitt der Geschädigte ein Schädelhirntrauma, eine

Nasenbeinfraktur und Hämatome. Die Verletzungen sind nicht

lebensbedrohlich. Aufgrund der Angaben der unbekannten Anruferin

kommt sie als Tatzeugin in Betracht und wird aufgefordert, sich bei

der Polizei zu melden. Zwei der drei überprüften Personen konnten

später vorläufig festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt

werden. Sie stehen nunmehr im Verdacht, tatbeteiligt gewesen zu sein.

Sie machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die

Ermittlungen führt der Kriminaldauerdienst. Hinweise unter Tel.

4286-56789.

 

Polizei Hamburg