Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fordert Politik und Hochschulen nun auf, die „heterogene Lebenswirklichkeit der Studierenden ernst zu nehmen und endlich entsprechende Angebote zu formulieren“, sagt Volker Meyer-Guckel, Mitglied der Geschäftsleitung im Stifterverband. So sollten Studienmodule in Zukunft einzeln buchbar und die dort erworbenen ECTS-Punkte flexibel akkumuliert werden können. Studiengebühren sollten künftig nach den tatsächlich in Anspruch genommenen Studienleistungen berechnet werden, schlägt Meyer-Guckel vor. Auch die Politik müsse umdenken: „Das BAföG ist mit seiner Ausrichtung auf Vollzeitstudien viel zu unflexibel. Stattdessen sollte jeder BAföG-berechtigte Studierende generell Anspruch auf die Unterstützung beim Erwerb von 300 ECTS-Punkten haben, unabhängig vom Zeitpunkt des Erwerbs“, fordert Meyer-Guckel.
Besonders drastisch stellt sich die Situation in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt dar, wo laut HRK-Hochschulkompass kein einziger grundständiger Studiengang als Teilzeitstudiengang angeboten wird. Aber auch an den starken Hochschulstandorten in Baden-Württemberg und Bayern sieht es nicht besser aus: In beiden Ländern ist nur einer von hundert Studiengängen für Teilzeitstudierende organisiert. Absoluter Spitzenreiter bei der Vielfalt von Teilzeitstudienangeboten ist das Land Berlin, mit einer Quote von immerhin 22,7 Prozent aller grundständigen Studiengänge.
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft