Wenn der Beruf die Gesundheit kostet

Wie das Statistische Bundesamt vor Kurzem mitteilte, ist mehr als jeder Vierte wegen Gesundheitsproblemen in den Ruhestand gegangen. In einigen Berufsgruppen sogar deutlich mehr.

Im Durchschnitt ist 2008 mit 27,8 Prozent mehr als jeder Vierte aus gesundheitlichen Gründen aus dem Erwerbsleben ausgeschieden. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) bei einer aktuellen Untersuchung zum Übergang älterer Menschen vom Erwerbsleben in den Ruhestand.

 

Das durchschnittliche Alter derjenigen, die 2008 gesundheitsbedingt in den Ruhestand gingen, lag bei rund 55 Jahren. Es war damit rund 8,5 Jahre niedriger als bei denjenigen, die in die reguläre Altersrente wechselten.

Bei allen Personen, die sich 2009 im Ruhestand befanden, war gerade die Hälfte davon regulär wegen ihres Alters in den Ruhestand gegangen. Neben den 27,8 Prozent der Ruheständler, die aus gesundheitlichen Gründen aus der Erwerbstätigkeit ausgeschieden waren, hatten weitere 22,2 Prozent Vorruhestandsregelungen genutzt oder waren von der Arbeitslosigkeit in den Ruhestand gewechselt.

Berufstätige mit körperlicher Tätigkeit besonders betroffen

Gesundheitliche Probleme sind je nach Berufszweig in unterschiedlichen Maßen dafür verantwortlich, dass Erwerbstätige in den Ruhestand gehen. Besonders häufig wird die Erwerbstätigkeit aufgegeben, wenn der Beruf mit anstrengenden körperlichen Tätigkeiten oder mit viel Publikumsverkehr verbunden ist.

Mit 46,9 Prozent gingen besonders viele Erwerbstätige, die in Hoch- und Tiefbauberufen arbeiteten, gesundheitsbedingt in den Ruhestand. Auch bei Fliesenlegern, Heizungsbauern und Polsterern lag der Anteil mit 45,4 Prozent sowie bei Maler und Lackierer mit 39,5 Prozent deutich über dem Durchschnitt.

Mit Abstand am seltensten gingen im Vergleich dazu Ingenieure, Chemiker, Physiker oder Mathematiker mit 14,6 Prozent gesundheitsbedingt in den Ruhestand. Im Gegensatz zu den stark körperlich beanspruchten Berufen war der Anteil der Berufe, die vorwiegend im Büro ausgeübt wurde, relativ niedrig.

Vorsorge für alle Berufsgruppen wichtig

Dennoch war es auch hier insgesamt gesehen jeder Fünfte, der aus Gesundheitsgründen aus dem Erwerbsleben ausschied. Dazu zählten beispielsweise Techniker und technische Sonderfachkräfte mit 20,3 Prozent, Warenkaufleute mit 26,3 Prozent, Dienstleistungs-Kaufleute mit 20,4 Prozent sowie Oganisations-, Verwaltungs- und Büroberufe mit 22,0 Prozent.

Wer im Falle einer gesundheitlichen Beeinträtigung seine Erwerbstätigkeit aufgeben muss, steht nicht selten auch vor einer finanziellen Belastung. Die Erwerbsminderungsrente oder die Rentenhöhe im Vorruhestand sind den meisten Fällen eindeutig niedriger als das bisherige Arbeitseinkommen.

Auch die normale Altersrente liegt oftmals deutlich darunter. Es ist daher sinnvoll, sich bereits frühzeitig, am besten noch in jungen Jahren beziehungsweise vor Auftreten von körperlichen Gebrechen, um eine ausreichende Vorsorge zu kümmern. Dabei ist ein Versicherungsfachmann gerne behilflich.

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