Albig und Berg: Hochschulen stärken statt Studienplätze verhökern

Mit Unverständnis reagieren Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig und Kiels Wirtschafts- und Wissenschaftsdezernentin Ute Berg auf die Pläne der Landesregierung, 5.000 der nach dem Hochschulpakt II bis 2015 geplanten neuen Studienplätze an das Land Niedersachsen abzugeben. „Ein solcher Schritt würde den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein erheblich schwächen. Die Kieler Hochschulen wären überproportional von den Kürzungen betroffen. Das werden wir nicht akzeptieren und Widerstand gegen diese Entscheidung organisieren“, kündigten die beiden städtischen Repräsentanten am Montag, 6. Dezember, an.

 

Für Ute Berg sind Investitionen in Bildung und Wissenschaft die zentrale Voraussetzung für dauerhaftes Wachstum und sichere Beschäftigung. „Um so mehr frage ich mich, was die Landesregierung mit dieser Aktion eigentlich bezwecken will. Aktive und kreative Zukunftspolitik sieht für mich anders aus. Die Bekämpfung eines drohenden Fachkräftemangels auch.“ Offenbar hätten im Landeshaus endgültig die Finanzpolitiker das Regiment übernommen. „Bildung hat keine Lobby mehr, von Zukunftsinvestitionen keine Spur. Einsparungen in den Bereichen Bildung und Wissenschaft erzeugen aber in den kommenden Jahren Verluste von Wirtschaftskraft, die um ein Vielfaches höher liegen dürften, als die jetzt erforderlichen Investitionen, um neue Studienplätze zu schaffen“, so Berg weiter.

„Mit zwei Exzellenzclustern, einer Graduiertenschule und mehreren Sonderforschungsbereichen spielt die Christian-Albrechts-Universität (CAU) heute in der ersten Liga der deutschen Universitäten“, unterstreicht Oberbürgermeister Torsten Albig. Der Weg an die Spitze sei schwer gewesen. Er habe Wissenschaftlern, Präsidien und Studierenden viel abverlangt. „Das hat den Erfolg, mit dem sich Landespolitiker gern brüsten, erst möglich gemacht und den Hochschulen und unserer Stadt einen ungeheuren Schub verliehen. Jetzt wackeln Synergien und Kooperationen. Das Zukunftskonzept der CAU ist ernsthaft gefährdet. Wer so leichtfertig Wissen ausverkauft, handelt nicht im Interesse Kiels.“

 

Landeshauptstadt Kiel