Süßigkeiten in Adventskalendern sind mitunter um 200 Prozent teurer als dieselben Produkte in der normalen Verpackung. Dies haben Recherchen des NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ (Sendung: Montag, 29. November, 20.15 Uhr NDR Fernsehen) ergeben. Besonders krasses Beispiel ist der von Ferrero angebotene Adventskalender „Kinder Friends“: Er wird im Handel für 4,99 Euro angeboten; die darin enthaltene Schokolade kostet als Standardware jedoch lediglich 1,70 Euro – die weihnachtlich anmutende Verpackung macht das Produkt also um fast 200 Prozent teurer. Auch andere Hersteller bedienen sich dieser Methode. Der Adventskalender „Celebrations“ von Mars etwa kostet mit 6,99 Euro mehr als dreimal so viel wie die Ware in der herkömmlichen Verpackung, die für 2,19 Euro erhältlich ist. Die Füllung von 255 Gramm Schokolade des „Lindt Adventskalenders Edelbitter“ ist fast doppelt so teuer wie die gleiche Menge aus Normalpackungen. Auch die Unternehmen Haribo und Storck bieten Adventskalender an, bei denen es im Vergleich zum Produkt in der herkömmlichen Verpackung zu deutlichen Preissteigerungen kommt.
Die Sonderverpackung der Adventskalender rechtfertige nicht den hohen Mehrpreis der Produkte, sagt der Verpackungsexperte Prof. Bernd Sadlowsky vom Institut für Beratung, Forschung, Systemplanung, Verpackungsentwicklung und -prüfung der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Der Herstellungspreis für die Verpackungen dieser Art würde sich üblicherweise in einem Bereich von 50 Cent bis ein Euro bewegen, sagte Sadlowsky dem NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Markt“ im NDR Fernsehen.
NDR Norddeutscher Rundfunk