KIEL. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hat die über fast 25 Jahre gewachsene Beziehung zur chinesischen Provinzregion Zhejiang als absoluten Glücksfall für Schleswig-Holstein bezeichnet. „Schleswig-Holstein arbeitet erfolgreich zusammen mit Partnern wie Hamburg, Dänemark und den Ländern im Ostseeraum. Doch gerade in China liegen gewaltige Potenziale für uns. Die Partnerschaft mit Zhejiang macht diese Chancen begreifbar“, sagte Carstensen heute (17. November) in einer Regierungserklärung im Landtag in Kiel.
Wie der Ministerpräsident sagte, sei die schleswig-holsteinische Wirtschaft in China bereits hervorragend aufgestellt. Es gebe aber noch mehr Potenzial in den Bereichen Energieeffizienz, maritime Wirtschaft, Umweltschutz, Ernährung und vor allem erneuerbare Energien. „Hier können wir weltweit einzigartiges Know-how bieten“, so Carstensen. Der Gouverneur von Zhejiang habe ihm bei seinem Besuch im Oktober deutlich gemacht, welch großes Interesse er an einer engen Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein habe. Die Landesregierung werde die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China daher weiter intensiv begleiten und fördern. „Die Pflege der freundschaftlichen Beziehung mit Zhejiang sichert uns den Zugang zu einem riesigen Zukunftsmarkt. Sie bringt auch Investoren und Arbeitsplätze nach Schleswig-Holstein“, so der Regierungschef.
Schon heute sei China Schleswig-Holsteins wichtigster Handelspartner außerhalb der Europäischen Union. Der Ministerpräsident rief auch weitere Firmen im Land dazu auf, den Sprung nach China zu wagen. Die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH) sei mit ihrem Business-Center in Hangzhou Türöffner und Wegweiser, um diesen Markt zu öffnen und beratend tätig zu sein. Bereits 125 Unternehmen aus Schleswig-Holstein seien dort ansässig und würden davon profitieren. „Deutschland und Schleswig-Holstein profitieren im Industriegüterbereich stärker als andere Länder. Die internationale Verflechtung öffnet neue Märkte und bringt uns Arbeit und Steuerkraft“, so Carstensen.“
China habe auch großes Interesse daran, mit Schleswig-Holstein in den Bereichen Forschung und Entwicklung zu kooperieren. Der Ministerpräsident nannte als Vorreiter die Fachhochschule Lübeck, wo chinesische Studenten zu Ingenieuren ausgebildet werden. „Ich will erreichen, dass die Zusammenarbeit zwischen unseren und den chinesischen Universitäten noch weiter ausgebaut wird“, so Carstensen. Ein Angebot für einen jährlichen Austausch von Studenten aus Schleswig-Holstein nach China liege bereits vor.
Hintergrundinformation zur Partnerschaft mit der Provinz Zhejiang…
Provinz Zhejiang
Seit 1986 besteht die Partnerschaft zwischen Schleswig-Holstein und Zhejiang. Die Provinz Zhejiang liegt im Südosten Chinas an der Küste zum Ostchinesischen Meer. Rund 50 Millionen Einwohner wohnen dort, etwa sieben Millionen in der Hauptstadt Hangzhou. Zhejiang ist eine von 23 Provinzen in China.
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen besuchte im Oktober 2010 mit einer 25-köpfigen Wirtschaftsdelegation die Provinz Zhejiang.
Schleswig-Holstein-Zhejiang-Förderkommission: 1995 wurde die Schleswig-Holstein-Zhejiang-Förderkommission gegründet. Die Kommission tagt alle zwei Jahre abwechselnd in Hangzhou und Schleswig-Holstein; zuletzt 2009 in Kiel. Hauptanliegen ist die Förderung der Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Gesundheit, Bildung und Wissenschaft.
Schleswig-Holstein-Büro der WTSH: 1996 eröffnete die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH) das Schleswig-Holstein-Büro in Zhejiang. Das Büro dient in erster Linie als Kontaktstelle für chinesische und schleswig-holsteinische Unternehmer. 1999 wurde der Repräsentanz in Hangzhou zum Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ein Gemeinschaftsbüro für Unternehmen aus Schleswig-Holstein angegliedert. 34 Firmen sind derzeit Mitglied im zahlenmäßig größten und erfolgreichsten Firmengemeinschaftsbüro eines deutschen Bundeslandes in China.
Hochschulen: Fast alle schleswig-holsteinischen Hochschulen haben Partnerschaften mit Universitäten in Zhejiang. Es gib einen regelmäßigen Studenten- und Wissenschaftleraustausch.
Kultur: China soll 2012 Länderschwerpunkt beim Schleswig-Holstein Musik Festival werden.
Die Staatskanzlei im Internet: www.schleswig-holstein.de