Schavan: „Wir brauchen mehr weibliche Führungskräfte“ / Tagung präsentiert Forschungsergebnisse zu Frauenkarrieren in Unternehmen.
Funktionierende Teamstrukturen sind ein Schlüssel für erfolgreiche Frauenkarrieren: Frauen in Führungspositionen sind gute Teamworkerinnen und sie werden von guten Teams gefördert. In kleinen und mittleren Unternehmen ist die Unternehmenskultur, die vor allem von Personen in exponierter Stellung geprägt wird, wichtiger für die Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen als entsprechende Personalstrategien. Frauen in Spitzenpositionen sind in den Medien weniger präsent als ihre männlichen Kollegen, und wenn, dann häufiger im Kontext von Boulevard-Ereignissen als beruflich.
Das sind nur einige der Forschungsergebnisse, die auf der Tagung „Fit für die Zukunft – Frauenkarrieren in Unternehmen“ vorgestellt werden. Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren am 18. und 19. November in Berlin die Karrierechancen von Frauen. Insgesamt präsentieren sich auf der Veranstaltung zwölf Forschungsprojekte aus dem Programm „Frauen an die Spitze“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird. Sie untersuchen die Gründe für die geringe Anzahl von Frauenkarrieren in Unternehmen und in der Wissenschaft und für die unzureichende Beteiligung von Frauen in Führungspositionen. Darüber hinaus zeigen sie Strategien auf, um Frauen gerechte Chancen auf eine Karriere bis in die Führungsetagen zu ermöglichen, und entwickeln Handlungsempfehlungen für die Politik und die betriebliche Praxis.
„Vor allem in den Spitzen von Unternehmen fehlt es noch zu oft an weiblichen Talenten“, kritisierte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. „Für eine durchgreifende Veränderung brauchen wir einen Frauenanteil in Führungspositionen von mindestens 20 Prozent. Nur so können Unternehmen in der globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben.“
Frauen sind heute hervorragend ausgebildet, ihre Erwerbsquote steigt und ihre Karrierechancen verbessern sich. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert. In Unternehmen der Privatwirtschaft ist die erste Führungsebene nur zu einem Viertel mit Frauen besetzt, auf der zweiten Ebene ist jede Dritte Führungskraft weiblich. Dagegen zeigen mehrere Studien, dass sich ein hoher Anteil von Frauen in der Geschäftsleitung positiv auf die Unternehmensleistung auswirkt.
„Frauen an die Spitze“ ist Baustein der Strategie für mehr Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung, die das BMBF unter Verwendung von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland (ESF) mit jährlich über 20 Millionen Euro unterstützt.
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung