Experten haben die versuchten Paketbomben-Anschläge gegen die USA analysiert und sehen im Bausatz und Szenario den Auftakt der terroristischen Verwendung von GPS-Bomben, die zuvor per Internet-Foren verbreitet wurden. Die Internet-Forensiker der PAN AMP AG fanden 2008 bei Routinefahndungen im Deep Internet Anleitungen und Technologien zur Herstellung von GPS-Bomben und warnten bereits im Februar 2009, dass hierdurch ahnungslose Logistikunternehmen zu unfreiwilligen Attentätern werden können, da die üblichen Ablaufmuster zur Verübung eines Terroranschlages beim Einsatz der GPS-Bombe keine Relevanz mehr haben.
Die per Internet erreichbaren Softwareerweiterungen für Mobiltelefone mit GPS-Empfänger, rüsten diese zu einem automatischen und metergenauen Präzisionszünder um, der die Signale des Global Positioning System (GPS), eines satellitengestützten Systems, das vom Verteidigungsministerium der USA betrieben wird und der weltweiten Positionsbestimmung dient, zur Zündung des Sprengsatzes missbraucht.
Hierzu sagte Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG: „Bausatz, Sprengstoff und Szenario der versuchten Terroranschläge vom vergangenen Wochenende entsprechen der uns bekannten Internet-Inhalte. Kamen GPS-Bomben zum Einsatz, sind diese nicht detoniert, da die Paket-Bomben ihre GPS-Ziel-Koordinaten in USA nicht erreicht haben“.
Die im Rahmen des Europäischen Polizeikongresses 2009 übergebenen Fundorte der Internet-Portale, die Anleitungen und Programme zur Herstellung der GPS-Bombe verbreiteten und Kontakte zur illegalen Bombenbau-Szene vermittelten, wurden in Deutschland im August 2010 gelöscht, Anleitungen und Softwareerweiterungen konnten sich jedoch zuvor per Internet weltweit verbreiten.
PAN AMP AG