Jemen: „Zwischen dem Kugelhagel bleibt kaum noch Platz für Hilfe und jegliches Leben“ – „Aktion Deutschland Hilft“ zieht erschütternde 365-Tage-Bilanz nach erster Warnung vor humanitärer Katastrophe

Bonn, 13.12.17 – „Stilles Sterben ohne Ausweg“ – mit dieser Botschaft warnten die Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ bereits im Dezember 2016 vor der dramatischen Lage im Jemen. Ein Jahr später ist die Situation drastischer denn je…

„Die humanitäre Katastrophe ist eingetroffen“, sagt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von „Aktion Deutschland Hilft“. „Zu lang hat die internationale Gemeinschaft die Augen verschlossen.“ Im Jemen herrschen erbitterte Kämpfe. Die Bevölkerung ringt um ihr Überleben. Nach der Ermordung von Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh drohen die Konflikte zwischen den Regionalmächten zu eskalieren, Hilfsgüter kommen nicht ausreichend oder gar nicht ins Land, für Helfer ist die Lage extrem gefährlich. „Die Hilfe wird zunehmend komplizierter. Medikamente und Lebensmittel werden dringend benötigt. Wir müssen die jemenitische Bevölkerung mit humanitärer Hilfe erreichen!“, appelliert Roßbach.

Seit 365 Tagen mahnen die Organisationen von „Aktion Deutschland Hilft“, dass Hilfe in dem südarabischen Staat dringend notwendig ist. Bereits damals war die Bevölkerung von medizinischer Versorgung, sauberem Trinkwasser und ausreichend Nahrung abgeschnitten. Eine Flucht war und ist auch heute noch keine Option. Die Grenze zu Saudi-Arabien im Norden ist stark abgeschirmt und auf der anderen Meeresseite liegen Dschibuti, Eritrea und Somalia – keine sicheren Anlaufstellen für Flüchtlinge.

„Die humanitäre Hilfe, die bereits vor der verschärften Situation im Jemen geleistet werden konnte, war nicht ausreichend. Trotz unserer Warnungen blieben ausreichend Spenden weiter aus. Inzwischen ist die Lage eskaliert, die Hilfe stark erschwert“, bilanziert Roßbach. Bei den Kämpfen der vergangenen Tage sind zusätzlich Dutzende Menschen ums Leben gekommen. „Zwischen dem Kugelhagel bleibt kaum noch Platz für Hilfe und jegliches Leben.“

Etwa 20 Millionen Jemeniten und damit 75 Prozent der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen – verhältnismäßig etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung. Auf die Hunger-Katastrophe folgte zu Beginn des Jahres die Cholera-Epidemie. Im Mai dann die ersten traurigen Bilanzen: Die bakterielle Durchfallerkrankung fordert bis dahin 209 Tote und 17.200 erkrankte Menschen. Nur ein halbes Jahr später hat die Epidemie das Land überrollt: Die Zahl der Toten ist um das Zehnfache auf 2.200 Menschen, die Zahl der Verdachtsfälle ist um das 50-fache auf knapp 900.000 Betroffene gestiegen.

Hilfsorganisationen des Bündnisses wie CARE fordern die sofortige Feuerpause des seit März 2015 herrschenden Krieges zwischen Rebellengruppen und arabisch-westlicher Militärkoalition. Hilfsorganisationen aus dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ leisten Nothilfe für die Menschen im Jemen. LandsAid verdeutlichte mit einer Liveschalte aus der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in der vergangenen Woche die dramatische Lage mit dem Ziel, Menschen die Krise und Hilfe nahe zu bringen.

Aktion Deutschland Hilft ruft zu Spenden für die Not leidende
Bevölkerung im Jemen auf:
Stichwort „Hunger im Jemen“
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft)
Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz,
Mobilfunk höher)
Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 81190 senden
(10 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, 9,83 EUR davon gehen direkt an
Aktion Deutschland Hilft)
Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und vom Deutschen Spendenrat zertifizierte Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf.

www.aktion-deutschland-hilft.de

Aussender: Aktion Deutschland Hilft e.V.
Redaktion: Torben Gösch