De-Mail: sorgt nicht nur für Zustimmung (Foto: telekom.de)

De-Mail: Preispolitik der Telekom unter Beschuss – Kritik an eingeschränkter Kommunikation mit E-Mail-Standard-Diensten

Berlin – Die Deutsche Telekom http://telekom.de stößt mit den auf der Internationalen Funkausstellung Berlin (IFA) http://ifa-berlin.de präsentierten Preisen für De-Mail auf Kritik. Enttäuscht zeigt sich der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT) http://dvpt.de über den Preis für das De-Mail-Standardprodukt von 39 Cent bei maximal zehn Megabyte. Aber auch der Piratenpartei http://piratenpartei.de stößt das Preismodell sauer auf.De-Mail: sorgt nicht nur für Zustimmung (Foto: telekom.de)

 

39 Cent für zehn MB

 

Branchenexperten schätzen, dass die aktuellen Preise für das digitale End-to-End-Produkt unter Druck geraten werden. Als Hybridversion sei der Preis angemessen und zwinge die Post AG zur Nachbesserung ihrer Preispolitik. Nach Meinung der Piratenpartei ist es nicht verständlich, warum Verbraucher plötzlich 39 Cent pro E-Mail zahlen sollen, ohne daraus einen sinnvollen Nutzen zu ziehen.

Auf der IFA will die Telekom mit der De-Mail für Schwung im digitalen Briefverkehr sorgen. Dennoch sind die Imageschäden durch die überhastete Einführung des E-Postbriefes seitens der Post AG und der missglückten Werbekampagne „Sicher wie der Brief“ nicht beseitigt, so der DVPT. „Nicht einmal die Möglichkeit, mit Nutzern herkömmlicher E-Mail-Dienste zu kommunizieren, wird geboten“, ergänzen die Piraten.

Bei der Telekom und den United-Internet-Marken GMX und Web.de können sich Nutzer für eine De-Mail-Adresse registrieren, um rechtsverbindliche elektronische Nachrichten, einen Identifizierungsdienst und eine gesicherte Ablage für Online-Dokumente zu nutzen. Es müssten nach Auffassung des DVPT allerdings mehr Anreize geschaffen werden, die Verbraucher bewegen, sich registrieren zu lassen.

Günstiger als „gelbe Post“

Dass die digitalisierte Welt das Leben der Menschen verändert hat, geht indes aus neuen Statistiken hervor, wonach jeder Bundesbürger im Schnitt pro Jahr nur noch acht Briefe verschickt, aber umgekehrt 240 Briefe empfängt. Die De-Mail macht jedoch nur dann Sinn, wenn es sich nicht wie bisher um eine deutsche Insellösung handelt, mahnen Kritiker. Insoweit trifft es sich gut, dass die Digitale Agenda der Europäischen Kommission in der aktuell in Brüssel verhandelten neuen Verordnung einer grenzüberschreitenden Verwendung elektronischer Signaturen für eine effektive elektronische Identifizierung im digitalen Binnenmarkt vor dem Abschluss steht.

An dem EU-Projekt „STORK“ beteiligen sich 17 EU-Staaten. Positiv sieht Süleyman Arayan, Vorstandschef beim Softwarespezialisten ITyX http://ityx.de , die Einführung der De-Mail. „Längst haben Unternehmen begonnen, sich mit De-Mail-Management auseinanderzusetzen. Die Kostenvorteile gegenüber der ‚gelben Post‘ sind attraktiv. Allein der Verzicht auf Druck- und Scanner-Infrastruktur ist verlockend. Andererseits ergeben sich auch für die Verbraucher Vorteile“, so Arayan gegenüber pressetext. Die De-Mail werde die Verbindlichkeit des Briefes mit dem Komfort der E-Mail verbinden. Zudem würden digitale Kundenbeziehungen ausgebaut und der Briefverkehr automatisierter und schneller.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Gunnar Sohn
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